
Alte Menschen haben mich schon von Kindheit an fasziniert. Sie hatten ein ganzes Leben hinter sich, waren teilweise im vorherigen Jahrhundert geboren und konnten viele interessante Geschichten erzählen. Als Kind galt die Pfadfinderregel " eine gute Tat am Tag", die ich oft dadurch erbrachte, dass ich alte Menschen in der Nachbarschaft besuchte und ihnen half, indem ich z.B. für sie einkaufen ging. Damals gab es noch keine Rollatoren und wer gehbehindert war, kam oft über Jahre nicht mehr aus dem Haus.
Da mein Vater als Internist auch Hausbesuche machte, habe ich ihn am Wochenende öfter begleitet und so viele alte Menschen und ihre Lebenssituation kennengelernt. Ich fand es sehr bedrückend, wie einsam und hilflos viele Menschen ihren Lebensabend verbrachten.
So lag es nahe, dass ich während meines Studiums meinen Lebensunterhalt damit aufbesserte, sowohl in einem Altenpflegeheim im Tag- und Nachtdienst als auch bei Hauspflegediensten oder bei einem ambulanten Dienst im Bereich der ambulanten Pflege, zu arbeiten. Damals arbeiteten noch viel ungelernte Frauen, nachdem die Kinder groß und aus dem Haus waren, in der Pflege und verrichteten nach Einarbeitung durch eine ausgebildete Krankenschwester völlig selbstständig Grund- und teilweise auch Behandlungspflege der pflegebedürftigen Senioren. Das galt auch für mich und andere studentische Hilfskräfte. Am meisten Freude hat mir die ambulante Pflege in Frankfurt gemacht. Oft ging es dabei eher um die Unterstützung im Alltag als um Pflege. Das beinhaltete vom Einkauf bis zur Essenszubereitung, von Arztbesuchen bis zu Spaziergängen oder auch einem Besuch einer "Äppelwoikneipe" alles, was heute unter Betreuung gefasst wird, wobei auch sonstige Tätigkeiten im Haushalt mit verrichtet wurden. Da ich über mehrere Jahre hinweg oft die gleichen Menschen betreute, entstanden dabei sehr vertraute Beziehungen und ich erinnere mich noch 30 Jahren sehr genau an viele der mir anvertrauten Menschen. Nachdem mein Berufs- und Privatleben nach Abschluss des Studiums andere Wege ging (siehe unter www.gabriele-saloma-busch.jimdo.de), freue ich mich sehr auf die Menschen, die ich jetzt dabei unterstützen darf, den letzten Lebensabschnitt erfüllt zu leben.